Birdingtours Young Line - Herbstlicher Vogelzug in Franken

Vogelbeobachtung für Einsteiger und Anfänger

Okay, wir geben es ja zu – wenn man an spektakulären Vogelzug denkt, kommt einem das beschauliche Franken vielleicht nicht als allererstes in den Sinn. Dennoch mutiert die schönste aller bayerischen Regionen alljährlich im Herbst zum Drehkreuz des internationalen Vogelzuges. Erlebe mit uns, wie auf den Schlickflächen der im Herbst abgelassenen fränkischen Karpfenteiche arktische Limikolen wie Knutt, Sanderling, Sichelstrandläufer, Kiebitzregenpfeifer oder Pfuhlschnepfe rasten, der Kleinvogelzug zu Höchstformen aufläuft und die Eulenarten im Vorderen Steigerwald oder entlang der Frankenhöhe in Herbstbalzstimmung kommen. Wir führen dich zu Frankens besten Birding-Locations: Ob Zwergscharbe, Tüpfelsumpfhuhn, Seiden-, Nacht- oder Purpurreiher, Raubseeschwalbe, Schmarotzerraubmöwe, Thorshühnchen, Steppenweihe, Adlerbussard, Würgfalke, Rotkehlpieper, Spornammer - die Liste der um diese Jahreszeit beobachteten Seltenheiten ist lang und alles scheint möglich. Unser Basislager schlagen wir in der heimeligen Kurstadt Bad Windsheim auf. Die alteingesessene Pension Pastoriushaus versprüht fränkischen Flair im Herzen der ehemals freien Reichsstadt. Und was gibt es Schöneres als nach einem erfolgreichen Birdingtag den Abend

Teilnehmerstimmen

    Reiseverlauf

    • 1.Tag: Ankunft in Bad Windsheim

      Wir treffen uns um 12 Uhr in Bad Windsheim an unserer Unterkunft. Bahnreisende werden am Bahnhof in Bad Windsheim abgeholt. Nachdem die Zimmer bezogen sind, stellen wir uns euch kurz vor, vergeuden dann aber keine Zeit, decken uns bei einem Bad Windsheimer Bäckereibetrieb mit einer kleinen Wegzehrung ein und brechen zum Rothsee auf. Der östlichste See des Fränkischen Seenlands liegt direkt am Main-Donau-Kanal und besitzt eine hohe Anziehungskraft für durchziehende Wasservögel, insbesondere Seeschwalben, Möwen und Limikolen. Obwohl der See nur von wenigen Vogelbeobachtern regelmäßig frequentiert wird, ist die Liste der dort nachgewiesenen Seltenheiten lang und umfasst ornithologische Schmankerl wie Eistaucher, Rüppellseeschwalbe, Meerstrandläufer und Dreizehenmöwe. Die besten Beobachtungsplätze erkunden wir zu Fuß vom West- und Ostdamm der Hauptsperre (Gehstrecke insg. ca. 4,5 km). Zwischendurch können wir uns bei einem Kaffee in einem der Seezentren aufwärmen. Gegen Abend fahren wir zurück nach Bad Windsheim in unsere Unterkunft, wo ihr euch erstmal mit eurer neuen Basis vertraut machen könnt. In Bad Windsheim gibt es mehrere fußläufig von unserer Unterkunft erreichbare Möglichkeiten zur Einkehr.

    • 2.Tag: Mohrhof-Weihergebiet und Weiher um Schloss Neuhaus

      Nach dem Frühstück brechen wir in den Aischgrund und das fränkische Weihergebiet auf. Hierbei handelt es sich um eines der größten Teichgebiete Deutschlands mit über 4000 Weihern. Alljährlich werden dort in Monaten, die den Buchstaben „r“ enthalten, zahlreiche Karpfenteiche zum Abfischen abgelassen. Die dabei entstehenden Schlickflächen sind während der Zugzeiten Anziehungspunkt für viele Limikolenarten und andere Wasservögel. Der Monatswechsel September/Oktober eignet sich besonders um nach arktischen Limikolenarten wie Kiebitzregenpfeifer, Sichel- und Zwergstrandläufer oder Pfuhlschnepfe Ausschau zu halten, die um diese Jahreszeit regelmäßig in geringer Stückzahl zusammen mit den üblicheren Alpenstrandläufern, Kampfläufern oder Bekassinen beobachtet werden können. Besonders lohnenswerte Ziele sind die Weihergruppen um Mohrhof sowie bei Schloss Neuhaus. Auf dem Weg dorthin holen wir uns unseren Tagesproviant beim Freibäcker und Unikat Arnd Erbel in Dachsbach, dessen Backwaren sich sogar weltweiter Beliebtheit erfreuen. Danach steuern wir unsere Zielgebiete an, welche wir zu Fuß erkunden werden (Gehstrecke Mohrhof-Weihergebiet: ca. 3 km, Neuhaus: ca. 2 km). Zurück in Bad Windsheim steht uns der Abend zur freien Verfügung. Bei geeignetem Wetter ist eine Eulentour möglich.

    • 3.Tag: Garstädter Seen + ggf. Agro-Birding bei Gut Seligenstadt

      Agro-Birding hat nichts mit Angry Birds zu tun, sondern bezeichnet das Birden in der offenen Agrarlandschaft. Was zunächst eher unspannend, da landschaftlich wenig reizvoll klingt, erweist sich nicht selten als interessanter als gedacht. Gerade auf Greifvögel, Lerchen, Steinschmätzer und Pieper üben vegetationsarme Ackerkuppen eine große Attraktionswirkung aus. Die offenen Ackerkuppen um Gut Seligenstadt sind in der fränkischen Orni-Szene vor allem als traditioneller Rastplatz für den Mornellregenpfeifer bekannt. Obwohl der Durchzug dieser Art um die Monatswende September/Oktober bereits weitestgehend abgeklungen ist, ist dies wohl einer der lohnendsten Bereiche für Agro-Birding in Franken. Zwischen August und Oktober ist das Gebiet einer der besten Plätze für seltene Greifvogelarten wie Adlerbussard und Steppenweihe. Wir starten unseren Ausflug hierher nach dem Frühstück, den ornithologischen Buschfunk stets im Blick. Unterwegs machen wir einen Zwischenstopp in einer Bäckerei.                Im Gebiet angekommen halten wir dann an mehreren lohnenswerten Stellen an, um die Ackerlandschaft gemeinsam mit Spektiv und Fernglas abzuscannen. Je nach Ergiebigkeit verbleiben wir mehr oder minder lange im Gebiet.

      Im Anschluss bieten die Garstädter Seen im Landkreis Schweinfurt ein Kontrastprogramm. Wo einst Kiesabbau stattfand, hat sich heute unweit des stillgelegten Kernkraftwerkes ein ornithologisches Kleinod entwickelt. Bekannt ist das Gebiet v.a. für seine seltenen Reiherarten, namentlich Purpurreiher, Nachtreiher & Zwergdommel und seine Kormorankolonie. Während des Herbstzuges lassen sich u.a. auch Fischadler, Bart- und Beutelmeise regelmäßig hier beobachten. Zudem verfügt das Gebiet über eine hohe Spechtdichte. Selbst der in Franken vergleichsweise rare Kleinspecht ist hier heimisch. Auch für Seltenheiten ist das Gebiet keine schlechte Adresse: Anfang Oktober 2010 sorgte hier beispielsweise die Beobachtung eines Isabellwürgers für Aufsehen. Spätestens 2022 ereignete sich die nächste ornithologische Sensation: Erstmals brüteten Zwergscharben im Gebiet. Es handelt sich hierbei um eine der ersten Brutkolonien Deutschlands. Mit etwas Glück gelingt uns die Beobachtung dieser kleinen Kormoranart. Nachdem wir den Rundweg (ca. 4 km Wegstrecke) zu Ende gelaufen sind, treten wir den Heimweg nach Bad Windsheim an. Je nach Belieben besuchen wir hierbei eine typische Fränkische Gastwirtschaft oder liefern euch direkt an unserer Unterkunft in Bad Windsheim ab.

      Ihr seid noch gar nicht müde? Heute ist Vollmond! Schon mal etwas von Moon-Watching gehört? Darunter versteht man die Beobachtung des nächtlichen Vogelzuges vor der erleuchteten Scheibe des Vollmondes. Bei geeignetem Wetter bieten wir euch dieses fakultative Erlebnis der besonderen Art vom Weinturmhügel in Bad Windsheim aus an.

    • 4.Tag: Altmühlsee, Wiesmet und Gelber Berg

      Wir starten den Tag gemütlich nach dem Frühstück. Auf dem Weg zu unserer Ziellocation machen wir noch kurz bei einem Bäcker halt, um unsere Tagesverpflegung mitzunehmen. Heute haben wir keine Eile, denn vom Beobachtungsturm auf der Vogelinsel im Altmühlsee aus ist die Sicht abends am besten. Der Altmühlsee mit seiner berühmt-berüchtigten Vogelinsel gilt zu Recht als das beste Vogelbeobachtungsgebiet Frankens. Über 300 Vogelarten wurden hier bereits nachgewiesen. Auf dem Beobachtungsturm geben sich Birder aus ganz Deutschland die sprichwörtliche Klinke in die Hand. Bevor wir den Tag mit einem Besuch dieser legendären Birdinglocation abschließen, werfen wir einen Blick in eines der besten bayerischen Wiesenbrütergebiete, das Wiesmet. Hier brüten Arten wie Uferschnepfe, Großer Brachvogel, Rotschenkel und Bekassine und während der Zugzeiten ist das Gebiet für Greifvogelarten wie den Merlin oder Weihen interessant. Danach steuern wir den Gelben Berg, eine 628 m hohe Erhebung im Hahnenkamm, einem Ausläufer der Fränkischen Alb, an. Nach kurzem Anstieg (Strecke ca. 800 m; ca. 30 Höhenmeter einfach) bietet sich uns vom Gipfel aus nicht nur ein schöner Ausblick über das Vorland des Altmühlsees - der Gelbe Berg ist auch zur Beobachtung des herbstlichen Vogelzugs interessant (z.B. für Arten wie Heidelerche, Ringdrossel oder verschiedene Pieper). Im Anschluss machen wir uns wieder auf in Richtung Altmühlsee. Nach einem kurzen Check der Vögel auf der offenen Seefläche fahren wir zur Vogelinsel (Laufstrecke hier ca. 2 km). Gegen Abend machen wir uns auf den Rückweg nach Bad Windsheim, wo wir zu Abend essen.

    • 5.Tag: Zugplanbeobachtung & Abreise

      Zugplanbeobachtung nennt sich das gezielte und systematische Beobachten und Erfassen des Vogelzuggeschehens von einem dafür besonders geeigneten Beobachtungspunkt aus. Der Kapellberg bei Weigenheim befindet sich nicht nur in einer landschaftlich reizvollen Gegend am Rand des Vorderen Steigerwaldes, sondern dient während des Herbstzuges bereits seit mehreren Jahren als bewährter Zugplanbeobachtungsspot. Je nach Wetter überfliegen zahlreiche Trupps und Einzelvögel den Berg in unterschiedlichen Höhen. Da die durchziehenden Vogeltrupps das Bergplateau hierbei binnen weniger Sekunden passiert haben, bleibt oft nur wenig Zeit für die Bestimmung der Vögel, was diese Art der Vogelbeobachtung selbst für erfahrene Feldornithologen nicht selten zu einer Herausforderung macht. Essentiell ist hierbei auch die Kenntnis der gängigen Zugrufe, in die wir euch an diesem Vormittag gerne einführen möchten. Nicht selten werden beim Zugplanbeobachten auch seltenere Arten registriert, wie z.B. Rotkehlpieper, Ringdrossel etc. Da die ersten Stunden ab Sonnenaufgang die lohnenswertesten sind, starten wir bereits frühmorgens. Diesmal frühstücken wir direkt im Gebiet und nehmen uns dafür ein Lunchpaket von unserer Unterkunft mit. Gegen Mittag fahren wir die 20 Minuten vom Kapellberg zurück zur Unterkunft nach Bad Windsheim. Um 13 Uhr heißt es dann Abschied nehmen. Mit vielen schönen Vogelimpressionen aus Franken treten wir die Heimreise an. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

    Termine & Preise

    Termin
    Dauer
    Leistungen
    Pro Person ab
    Anfrage
    • 02.10. - 06.10.24
    • 4 Nächte
    • 595 €