Rumänien: Donaudelta, Dobrudscha, Karpaten

Bilderbuchnatur im Südosten

Diese Reise verbindet drei Vogellandschaften miteinander, die unterschiedlicher kaum sein könnten:

Das Donaudelta mit seinen verschlungenen Wasseradern, Galeriewäldern, Schilfflächen und Lagunen ist eines der wichtigsten und schönsten Feuchtgebiete der Westpaläarktis. 1993 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt, beherbergt es beide in Europa vorkommenden Pelikanarten, alle europäischen Reiherarten sowie etliche östliche Besonderheiten wie Zwergscharbe, Teichwasserläufer und Feldrohrsänger in zum Teil sehr großen Populationen. Das zum Biosphärenreservat gehörende Lagunengebiet ist Dreh- und Angelpunkt des Watvogelzuges an der westlichen Schwarzmeerküste.

Die Dobrudscha ist ein Steppenvorposten und bietet Arten eine Heimat, die hierzulande nicht vorkommen: Kurzfangsperber, Isabell- und Nonnenschmätzer, Adlerbussard und Kappenammer. An naturbelassenen Trockenhängen gedeiht eine artenreiche Flora mit etlichen Endemiten, zahlreichen Orchideen- und anderen attraktiven Arten wie der Wilden Pfingstrose.

Die Südkarpaten bieten, was die Vogelwelt betrifft, eine Mischung aus Arten, die wir aus den Alpen kennen: Bergpieper, Mauerläufer und Ringdrossel und solchen, die einen südostlichen Einschlag deutlich machen: Balkan-Ohrenlerche, Habichtskauz und zahlreiche Halsbandschnäpper im Wald. Mit etwas Glück kann auch die „Urwaldart“ Weißrückenspecht beobachtet werden. Und: wir bewegen uns in der Heimat von Braunbären, Wölfen und Luchsen.

Die große Artenvielfalt wird durch archaisch anmutende Kulturlandschaften ergänzt: In den Hügeln und Wiesengebieten von Siebenbürgen haben sich Schreiadlerreviere und Wachtelkönigbrutgebiete gehalten. Wir wohnen bei „Siebenbürger Sachsen“ und bekommen auch einiges aus der interessanten Geschichte dieser Grenzregion Europas mit.

Einige Zielarten:

Moorente, Rosapelikan Zwergscharbe, neun Reiherarten, Kurzfangsperber, Triel, Rotflügel-Brachschwalbe, Raubseeschwalbe, Alpensegler, Bienenfresser und Blauracke, Kurzzehenlerche und Kalanderlerche, Balkan-Ohrenlerche, Nonnensteinschmätzer und Isabellschmätzer, Steinrötel.
 

 

Teilnehmerstimmen

    Reiseverlauf

    • 1.Tag: Anreise nach Bukarest und Strachina-See

      Vom Flughafen in Bukarest geht es in einem komfortablen Kleinbus durch die rumänische Tiefebene bis zum Strachina-See bei Tandarei, wo wir bis zum Abend einen Querschnitt der reichen Wasservogelwelt an der unteren Donau kennenlernen – 7 Reiherarten sind zu erwarten, daneben Rotfußfalke, Schwarzstirnwürger, Blauracke und Wiedehopf. In der Abenddämmerung überqueren wir die mächtige Donau bei Harsova und gelangen in die Dobrudscha.
       

    • 2.Tag: Greife und Steinschmätzer im Reservat Cheia

      Vor dem Frühstück lauschen wir den Gesängen der Vögel im nahe gelegenen Babadagwald. Das ausgedehnte Waldgebiet bei Babadag beherbergt eine interessante Mischung aus mitteleuropäischen und östlichen Faunenelementen, 7 Spechtarten sind hier heimisch, Heidelerche, Brachpieper und Sperbergrasmücke singen an dessen Rändern. Hier brüten auch balkanische Spezialitäten wie Trauermeise und Kurzfangsperber. Auf den Steppenhängen blühen etliche Orchideenarten, das Wolga-Adonisröschchen sowie zwei wilde Pfingstrosenarten. Wiedehopfe sind wie überall in der Dobrudscha allgegenwärtig und zahlreich. Dann fahren wir südwärts: Der Felsenpark von Cheia ist ein Dorado für 4 Steinschmätzerarten (Stein-, Nonnen-, Isabell- und Balkanschmätzer), Ortolane lassen ihre melancholischen Lieder klingen, Kurzzehenlerchen und Rötelschwalben betonen den mediterranen Charakter dieser Gegend nahe der Schwarzmeerküste. Die possierlichen Ziesel sind hier in der Talaue am besten zu beobachten. Außerdem kann man hier so ziemlich alle in Rumänien auftretenden Greife sehen: neben den revierenden Adlerbussarden, Schlangen- und Zwergadlern, sind durchziehende Wiesenweihen und Wespenbussarde an der Tagesordnung und manchmal erscheint sogar der seltene Würgfalke.
       

    • 3.Tag: Limikolen in den Lagunen bei Vadu und Histria

      Vadu ist der Hotspot für seltene Limikolenarten Rumäniens. Hier bündelt sich der Vogelzug entlang der Schwarzmeerküste und erreicht Anfang Mai seinen Höhepunkt, so dass in den Salztümpeln und Lagunenbuchten eine große Artenfülle sowie die eine oder andere Rarität zu erwarten ist: Sumpfläufer, Teichwasserläufer, Temminckstrandläufer, Odinshühnchen, bis 8 Seeschwalbenarten, darunter Weißflügel-, Zwerg- und Lachseeschwalbe sowie große Scharen durchziehender Zwergmöwen. In den flachen Lagunen fischen Krauskopfpelikane und die Rotflügel-Brachschwalben vollführen lautstarke Flugmanöver in der Nähe ihrer Brutkolonie. Über den Äckern der Umgebung singen massenhaft Kalanderlerchen, die zierlichen Kurzzehenlerchen und der Brachpieper hingegen finden sich eher auf steppigen Hanglagen. Auch bei Histria am Sinoe-See gibt es artenreiches Watvogeltreiben, Rostgänse, Sichler und viele rastende Enten. In den Schilfbeständen singen 5 Rohrsängerarten, darunter der Feldrohrsänger, der hier seinen westlichsten Brutstandort hat. Je nach Wasserstand, Wetter und Lage des Zuggeschehens halten wir uns gegebenenfalls auch den ganzen Tag in einem der beiden Gebiete auf und werden vor Ort mit einem zünftigen Picknick verköstigt.
       

    • 4.Tag: Babadag – Murighiol - Donaudelta

      Das Naturschutzgebiet Sărături Murighiol ist ein alter, salziger Steppensee südlich des Donaudeltas. In jahrweise wechselnder Zahl brüten hier Steppen-, Lach- und Schwarzkopfmöwen, sowie Weissbart- und Flussseeschwalben, Stelzenläufer und Seeregenpfeifer. Hier und an der danebenliegenden Salzpfanne von Plopu, die nur jetzt Wasser hat, erwarten wir eine Vielzahl durchziehender Enten, Limikolen, Raubseeschwalben und rastende Rotkehlpieper. Am frühen Nachmittag geht es per Schiff ins Donaudelta: wir fahren den malerischen Sankt-Georgs-Arm bis an dessen Mündung hinunter. Hier liegt das urige Dorf Sfantu Gheorghe mit seinen Sandpisten, wo wir für die nächsten drei Nächte Quartier in einer Pension beziehen. Grauspechte und Blauracken im Galeriewald, Weißflügelseeschwalben und mit etwas Glück schon eine erste Fischmöwe über der Donau sind zu erwarten.
       

    • 5.Tag: Donaudelta – Insel Sachalin

      Auf einem Frühspaziergang am Donauufer und zum Dorfrand beobachten wir den morgendlichen Kleinvogelzug. Allgegenwärtig im Delta sind Kuckucke und Baumfalken. Auch Wasservögel lassen sich hier in großer Anzahl und Artenfülle sehen, die ihre Tageswanderungen von den Brutkolonien zum Nahrungsplatz unternehmen (Reiher aller Arten, Zwergscharben, Pelikane). Am Vormittag fahren wir mit zwei Booten in die sich gerade bildende Lagune um die Nehrungsinsel Sachalin, einem Ort mit besonders intensivem Wasservogelaufkommen: Seeadler, beide Pelikanarten, hunderte bis tausende Enten und Limikolen rasten und ernähren sich hier in der Flachwasserzone. In den Schilfwäldern entlang der Kanäle ist immer wieder das „ping-ping“ der Bartmeisen zu hören. Nachmittags unternehmen wir noch eine kurze Exkursion zu Fuß zur nahen Schwarzmeerküste. In den Sanddornbüschen auf dem Dünengürtel tummeln sich massenweise durchziehende Grasmücken, Laubsänger, Fliegenschnäpper und Würger. Bienenfresser und Blauracken sind die knallbunten Klekse in der Landschaft. Vom Strand aus können dann im Licht des späten Nachmittags entlang der Küste ziehende Möwen, Seeschwalben und Watvögel beobachtet werden.
       

    • 6.Tag: Lacul Rosu und Sfantu Gheorghe

      Wieder geht es per Boot durch die unendliche Wasserwildnis dieses größten Schilfgebietes der Erde, heute entlang des Tataru-Kanals bis in einen der großen innerdeltaischen Flachwasserseen, dem Lacul Rosu (Roter See). Rotfuß- und Baumfalken auf Insektenjagd, Rallenreiher und Eisvögel sind allgegenwärtig. Die weltweit gefährdete Moorente hat hier ihren Verbreitungsschwerpunkt, jetzt im Mai sieht man sie überall paarweise über dem Ried ihre Reviere abfliegen. Auf dem Roten See können Steppen- und Fischmöwen beobachtet werden, Rosapelikane treiben in dichten Schwimmtrupps die Fische in Buchten und aus den Weiden ist das feine „ziieh“ der Beutelmeisen zu hören. Am Nachmittag bewegen wir uns an Land rund um das Dorf und besuchen ein letztes Mal die Schwarzmeerküste. Mit etwas Glück sind unter den rastenden Zugvögeln auch asiatische Besonderheiten wie die Zitronenstelze zu finden.
       

    • 7.Tag: Greife über alten Gebirgsstöcken - der Macin

      Frühmorgens besteigen wir ein Boot und genießen noch einmal die unterschiedlichen Biotope und die besondere Stimmung auf der Donau vom Sankt-Georgs-Arm aus. Wieder im Bus, geht es nun über Tulcea nach Macin. Hier in der nördlichen Dobrudscha gibt es ein reizvolles Mosaik aus Wald- Steppen- und Kulturlandschaft, ein Anziehungspunkt für viele Greifvogelarten. Im nordwestlichen Zipfel des uralten Macingebirges angekommen, bewegen wir uns für einige Stunden in einer mit Büschen bestandenen Berglandschaft. Wollsackverwitterte Granitblöcke laden nicht nur Ortolan, Nonnenschmätzer und Steinrötel zum Brüten ein, hier sind auch Adlerbussarde, Schrei- und Schlangenadler sowie der Kurzfangsperber zu Hause. Taurische Eidechsen, Riesen-Smaragdeidechsen sowie die Griechische Landschildkröte kommen hier ebenfalls vor. Unterwegs sind immer wieder interessante Stopps (z.B. Eichenwälder, weitere Steppenhügel mit Steppenheidewald) möglich, die je nach dem Interesse der Gruppe gestaltet werden. Abends erleben wir den mächtigen Strom der Donau ein letztes Mal, wenn wir ihn auf der Fähre bei Braila überqueren.
       

    • 8.Tag: Steppenseen – der Baragan

      Von Braila geht es in die Rumänische Tiefebene, den „Bărăgan“, wo wir interessante Steppenseen besuchen: Movila Miresei und Balta Albă. Konzentrationen auf dem Zug führen hier zu phantastischen Watvogel-Erlebnissen: z.B. tausende, wild aussehender Kampfläufer, hunderte schwimmender Dunkelwasserläufer, Kolonien von Brachschwalbe, Stelzenläufer und Säbelschnäbler, Triel, Strandläufer, Seeregenpfeifer usw. Auch Löffler und Sichler, Blauracken, Schwarzstirnwürger kommen hier vor. Am Nachmittag geht es weiter über Ploiesti hinauf in die Karpaten, wo wir in Zarnesti zu Füssen der Karpaten Quartier beziehen.
       

    • 9.Tag: Schluchten in den Kalk-Karpaten und Dracula-Burg

      Nach dem Frühstück werden wir vormittags zu Füßen des Königssteins wandern. Möglich sind hier Mauerläufer, Alpensegler und Felsenschwalben. Einen Hauch von Heimat zaubern die frühlingsgrünen Buchenwälder in den Hängen herbei. Mit etwas Glück haben 3 bis 4 verschiedene Schnäpperarten schon ihre Reviere besetzt, unter anderem der putzige Zwergschnäpper. Am Nachmittag besuchen wir die Törzburg in der Vorgebirgslandschaft mit ihren herrlichen Wiesen und dem siebenbürgischen Flair. Der Park vor der Burg ist mit seinen hohen Eschen und Weiden auch ornithologisch immer lohnend, außerdem laichen jetzt gerade die orangebauchigen Karpatenmolche im kleinen Parkteich. Abends können auf Wunsch aus einer Beobachtungshütte Braunbären beobachtet werden.
       

    • 10.Tag: Alpine Matten und uralte Wälder – der Bucegi

      Zunächst geht es mit dem Bus nach Sinaia. Von dort fahren wir mit der Seilbahn hinauf auf einen Höhenrücken ins Bucegi-Massiv auf über 2000 m, wo vermutlich noch Schneereste liegen. Auf einem Rundgang über die alpinen Matten haben wir gute Chancen auf singende Bergpieper und Alpenbraunelle. Hier brütet auch die in Rumänien nur an wenigen Orten vorkommende Balkan-Ohrenlerche. In den Wäldern an der Baumgrenze lassen sich Ringdrosseln und Gimpel beobachten. Der Karpaten-Krokus (Crocus heuffelianus) bildet zusammen mit zahlreichen Anemonen einen überraschend frühen Blühaspekt im noch trockenen Gras. Am Nachmittag kann auf Wunsch das Schloss Pelesch besucht werden oder wir versuchen unser Glück auf einem Waldspaziergang in den Revieren von Zwergschnäpper, Weißrückenspecht und Habichtskauz. Unter riesigen Weißtannen, Buchen und Fichten finden sich zahlreiche Frühblüher, darunter auch Karpaten-Endemiten.
       

    • 11.Tag: Abfahrt nach Bukarest und Rückflug nach Deutschland

      Von Zarnesti geht es über den Predeal-Paß und Ploiești wieder zurück zum Flughafen nach Bukarest-Otopeni. Angehalten wird nur, um eventuell Käse zu kaufen und Kaffee zu trinken, wobei Zufallsbeobachtungen die Gesamtliste noch um ein bis zwei Arten ergänzen können.
       

    Termine & Preise

    Termin
    Dauer
    Leistungen
    Pro Person ab
    Anfrage
    • 07.05. - 17.05.23
    • Nächte
    • 2.350 €
    • 26.04. - 06.05.24
    • Nächte
    • 2.390 €