Fuerteventura im Winter

Wüstenvögel im Meer

Über uns fliegen Sandflughühner mit ihren schwarzen Bäuchen, wir hören ihren rollenden Ruf. Ob sie der Wüstenfalke aufgeschreckt hat? Oder ist nur der übliche morgendliche Flug zur Vogeltränke? Wasser ist knapp auf dieser Wüsteninsel. Aber wie viele Orte mit speziellen Lebensbedingungen, hält Fuerteventura einige exklusive ornithologische Überraschungen und Besonderheiten für die Vogelbeobachtung bereit. Eine Vogelart gibt es sogar nur hier und sonst nirgendwo auf der Welt: Der Kanarenschmätzer. Viele weitere Vogelarten, die einst aus Europa oder Afrika auf die Kanaren verschlagen wurden, haben hier schon deutlich unterscheidbare Insel-Unterarten ausgebildet. Und während die Sahara-Kragentrappe auf dem afrikanischen Festland kaum noch zu sehen ist, weil sie von arabischen Sportjägern traditionell stark bejagt wird, ist sie auf Fuerteventura, der östlichsten der kanarischen Inseln, noch sicher und oft auch gut zu sehen. Andere Steppen- und Wüstenvögel kommen dazu. Der bezaubernde Rennvogel zum Beispiel, Triel, Wüstengimpel, Stummellerche, Schmutzgeier...

Auch das Meer bietet eine Fülle von Überraschungen und Beobachtungsmöglichkeiten, die an der Festlandsküste kaum möglich sind. Dazu kommen zu guter Letzt die Chancen auf Irrgäste. Aus Amerika, aus Afrika, und sogar aus dem fernen Sibirien lassen sich hier alljährlich Vögel sehen, die sich aufs Meer verirrt haben oder im Windschatten des Eilands Flucht vor Stürmen auf der offenen See suchen. Sturmtaucher, Limikolen wie amerikanische Strandläufer, bei uns seltene Möwen oder sogar der Fischadler, der hier ganzjährig vorkommt, können gesehen werden.

Hier ist jeder Beobachtungstag spannend und kein Tag ist wie der andere...  

Darüber hinaus lassen sich gerade auf Fuerteventura einige seltene und gesuchte Vogelarten so gut beobachten wie sonst nirgendwo. Beispiele dafür sind der Sahara- Kragentrappe, der Rennvogel und das Sandflughuhn. Interessanterweise wurden in den vergangenen Jahren immer wieder einige Seltenheiten entdeckt, wie der Gelbbrauenlaubsänger, der Waldpieper oder Gäste aus Afrika wie afrikanische Zwergdommel oder Hagedasch.

Unser Domizil auf der Insel ist ein kleines persönliches Hotel abseits des Massentourismus. Ein idealer Ausgangspunkt für erlebnisreiche Beobachtungstouren und für entspannte Abende.

Einige Zielarten:
Kanaren- Sturmstaucher, Kanaren-Kragentrappe, Rennvogel, Triel, Sandflughuhn, Schmutzgeier, Kanarenwürger, Kanarenpieper, Stummellerche, Kanaren-Brillengasmücke, Kanarenschmätzer, Wüstengimpel
 

Teilnehmerstimmen

    Reiseverlauf

    • 1.Tag: Anreise und erster Beobachtungsgang in der Nähe des Hotels

      Überall, wo auf der kargen Insel Grünflächen Nahrung bieten oder Süßwasserstellen das lebenswichtige Nass spenden, sind Vögel zu beobachten. So werden wir schon in der direkten Umgebung des Hotels schöne Beobachtungen machen können. Zu rechnen ist mit überwinternden Zilpzalpen, Bachstelzen, Rotkehlchen und anderen Kleinvögeln, die den für uns unvorstellbar gefährlichen Weg über das Meer auf die Kanaren geschafft haben.

      Und vielleicht entdecken wir schon die ersten echten Kanaren, wie Kanarenpieper und Stummellerchen! Putzig sind die aus Afrika eingeschleppten Nordafrikanischen Erdhörnchen! Und immer lohnt ein Blick zum Himmel, wenn sie es auch tun, denn dann kreist vielleicht ein Mäusebussard, ein Ostkanaren-Turmfalke oder der Ostkanaren-Kolkrabe über uns...
       

    • 2.Tag: Der Norden mit Schmutzgeier und Sandflughuhn

      Dieser Tag soll uns in die nördlichen Bereiche der Insel führen. Die Gegend um El Cotillo ist bekannt für ein Vorkommen von Sandflughühnern und Rennvögeln. Hier ist die Mitarbeiter aller Beobachter gefragt! Denn die Vögel bewegen sich meist am Boden und verstehen es meisterhaft sich unsichtbar zu machen.

      Mit etwas Glück können auch die Sahara-Kragentrappe und der Triel beobachtet werden. Bei einem Abstecher an die Küste schauen wir nach Möwen, Sturmtauchern und Watvögeln. Vielleicht können wir vorbeiziehende Basstölpel entdecken oder wir lernen die Atlantikmöwe, eine Unterart der Mittelmeermöwe, zu unterscheiden? Abends im Hotel haben wir uns viel zu erzählen von den Wüsten- und den Meeresvögeln.
       

    • 3.Tag: Süßwasser und Kanarenschmätzer


      Heute werden wir einen der seltensten Vögel der Welt sehen! Wirklich? Wir fahren zum größten Süßwasser-Feuchtgebiet Fuerteventuras, nach Los Molinos. Dort lassen sich rastende Limikolen, Reiher und Enten beobachten. Darunter auch wieder nordamerikanische Arten, die hier Zuflucht suchen und vom Süßwasser magisch angezogen werden. Auch sollte es uns hier gelingen, den nur auf Fuerteventura vorkommenden Kanarenschmätzer zu finden. Die Vögel erinnern an Schwarzkehlchen sind aber, wie es sich für Halbwüstenbewohner gehört, längst nicht so bunt. Insgesamt soll es noch etwas über 5.000 Paare geben, der Bestand schwankt aber erheblich und ist von den Regenmengen abhängig. 

      Dann geht es weiter zu interessante Gebieten, die Wasser und Pflanzengrün bieten: Las Penitas, ein ehemaliger Stausee in einem mit Büschen bestandenen Tal. Hier müssen wir konzentriert beobachten, denn die überwinternden Grasmücken und Laubsängerarten, das kennen wir von Zuhause, scheuen die Öffentlichkeit und sind nur mit Geduld gut zu beobachten. Aber viele Augen  - viele Chancen! 

      Catalina Garcia, ein kleines Feuchtgebiet, hat Potenzial für Limikolen, Enten und Reiher. Auch hier lohnt es sich zweimal hinzuschauen. Denn manche amerikanische Irrgäste sehen europäischen Arten sehr ähnlich! 
      Und natürlich werden wir auf der Strecke zwischen den Beobachtungsgebieten die Augen offen halten und dort stoppen, wo es etwas Interessantes zu sehen gibt. Vielleicht fliegt ein Schmutzgeier vorbei?
       

    • 4.Tag: Kulturland und Steppe mit Wiedehopf und Stummellerche

      Heute tauchen wir ein in die Welt der "Inselarten", die sich auf den weit im Meer liegenden Kanaren und sogar teilweise unterschiedlich auf den jeweiligen Inseln gebildet haben. Nachhilfeunterrricht in 30 Mio Jahren Evolution! 
      Wir werden uns in der Gegend um La Olivia umsehen. In den landwirtschaftlich genutzten Bereichen lassen sich Wiedehopf, Blaumeise (Unterart der östlichen Kanaren) und die Grauammer finden.

      Auch der Kanaren-Raubwürger ist zu erwarten. Man streitet noch, ob er zum Iberien-Raubwürger [L. meridionalis] oder zum nordafrikanischen Mittelmeerwürger [L. e. algeriensis] gehört oder möglicherweise als Lanius elegans eine eigene Art sein könnte. Egalr, wie sich die Taxonomen entscheiden, ein schöner und beeindruckender Vogel ist er gleichgültig, wie er heißt.

      Unter den überwinternden Zilpzalpen finden wir vielleicht auch einen Gelbbrauenlaubsänger und unter rastenden Wiesenpiepern möglicherweise den sibirischen Waldpieper oder andere Überraschungen. Und immer wieder sollten wir nach oben schauen: vielleicht kommt doch mal ein Einfarbsegler vorbeigeglitten. Die Art brütet nicht auf der Insel, aber auf den anderen mehr grünen Kanareneilanden kommt der Segler ganzjährig vor.
       

    • 5.Tag: Halbwüste im Süden mit Kragentrappe und Rennvogel

      Regenbrachvögel, Sanderlinge, Steinwälzer, Sandregenpfeifer – die können wir alle erwarten, wenn wir heute morgen im Süden Fuerteventuras die Halbinsel Jandia näher erkunden. Wir fahren wir nach Morro Jable ans Südende der Insel. Dort am Strand können widemne wir uns den Seevögeln und erwarten am Strand einige Watvogelarten. Wie immer auf den Kanaren muss man (darf man!) damit rechnen, dass gefiederte Amerikaner oder Afrikaner dabei sind. Also, gut aufpassen. 

      Im nahegelegenen Bergland bietet sich ein Spaziergang an, bei dem sich möglicherweise Kanarenschmätzer und die heimlichen Brillengrasmücken finden lassen. Auch die hübschen Felsenhühner, natürlich der kanarischen Unterart, sind möglich.

      Dann geht es in die Wüste! Gestärkt durch eine Pause brechen wir am Nachmittag auf zum Besuch der der „Costa Calma Plains“. In diesem naurbelassenen Halbwüstengebiet können wir mit etwas Glück einige der Besonderheiten der Insel, die ihr den guten Ruf unter Vogelbeobachtern eingebracht haben, beobachten. Allerdings sollten wir das Glück mit konzentriertem Beobachten und hartnäckigen Suchen unterstützen. Denn Kragentrappen, Rennvögel und Sandflughühner leben auf dem Boden, fliegen nur selten und sind Meister der Tarnung. Die kanarische Kleinvogelarten wollen wir sehen und hoffen auf Kanarenpieper, Stummellerchen und Wüstengimpel. Es gibt viel zu tun!
       

    • 6.Tag: Tagestour nach Lanzarote

      Warum wir heute nach Lanzarote übersetzen? Schon alleine die etwa halbstündige Fahrt mit der Fähre auf die Vulkaninsel lohnt! Denn so kommt man natürlich näher an die Meeresvögel heran, die zwischen den beiden Inseln umherfliegen und Abstand zu den Eilanden halten. Besonders die Beobachtung der Sturmtaucher lohnt. Wir haben gute Chancen die kanarische Unterart des Sepiasturmtauchers zu sehen, die von manchen Autoren sogar für eine eigene Art, Corysturmtaucher oder Kanarensturmtraucher (Calonectris borealis), gehalten wird. Und wer weiß, vielleicht begleiten Delfine das Schiff oder andere Pelagen, wie Sturmschwalben, Sturmtaucher, Raubmöwen, lassen sich sehen?   

      Lanzarote schließlich sieht sie ganz anders aus als Fuertventura, denn rotes Vulkangestein dominiert die ebenfalls vegetationsarme Insel. Auf unserer Tagestour besuchen wir die wichtigsten Beobachtungsgebiete der Insel und können mit etwas Glück den seltenen Wüstenfalken beobachten. An Salinen hoffen wir auf überwinternde Watvögel. Auch Kanaren-Kragentrappe und Rennvogel können auf Lanzarote beobachtet werden.

    • 7.Tag: Was fehlt noch…?

      Unser letzter voller Tag auf Fuerteventura soll dazu dienen, eventuelle Lücken auf unserer Wunschliste noch aufzufüllen, indem wir Arten, die uns bisher entgangen sind gezielt suchen. Haben wir auf Weidensperlinge geachtet? Und auch Kanaren-Samtkopf-Grasmücke und Fuerteventurablaumeise "gelistet"? Heute können die letzten Wünsche angegangen werden.
        
      Wer will, beobachtet ganz entspannt in der Umgebung des Hotels und lässt den kurzen Vogel-Urlaub auf der Insel geruhsam ausklingen.  

    • 8.Tag: Abschied

      Wir verlassen die Sonneninsel mit neuen Eindrücken und Erlebnissen und fliegen reicher an Erfahrungen und auch Artenkenntnis zurück in den deutschen, grünen Winter.
       

    Termine & Preise

    Termin
    Dauer
    Leistungen
    Pro Person ab
    Anfrage
    • 04.01. - 11.01.25
    • 7 Nächte
    • 2.455 €